Schöne Bescherung. Fast pünktlich zum Nikolaustag wurde unser Team diese Woche von der WirtschaftsWoche (WIWO) als Best of Consulting Mittelstand 2019 in der Kategorie Pro Bono ausgezeichnet. Bei dem ausgezeichneten Projekt handelt es sich um unsere Zusammenarbeit mit der Deutsche Journalistenschule (DJS).
Für Robert, unseren Co-Founder und Managing Partner, eine echte Herzensangelegenheit. Er und die DJS-Schulleiterin Henriette Löwisch sind seit Jahren gut bekannt. Robert absolvierte bei der DJS seine journalistische Ausbildung und lernte Henriette während seiner Zeit als Korrespondent in Washington bei einem Café Latte kennen. Für beide ist die Auszeichnung damit auch ein gemeinschaftlicher Erfolg für die durchweg positive und produktive Zusammenarbeit. Bei einer gemeinsam ausgerichteten Afterwork-Party wurde letzte Woche nach Kräften gefeiert – gemeinsam mit aktuellen Studenten und Mitarbeitern der DJS und dem gesamten Team von Nunatak.
Ein Programmpunkt: Henriette spricht vor großer Runde mit Robert über Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Journalismus und Beratung, Berater-Bingo und was es eigentlich mit dem Namen Nunatak auf sich hat.
Henriette: Robert, was heißt Nunatak und wer denkt sich sowas als Namen für eine Beratungsfirma aus?
Robert: Bei der Firmengründung haben Rupert und ich nach einem geeigneten Firmennamen gesucht. Rupert hatte in einer Mail bereits arktische Begriffe verwendet und ich kam über eine vorherige Reise über den Autovermieter „Nunatak Car Rental“ auf den Namen Nunatak. Der Begriff kommt in der Glaziologie vor und steht für einen alleinstehenden Berg oder Fels, der von Gletschern hochgedrückt wurde. Ein Nunatak verfügt über ein eigenes Ökosystem und eine große Artenvielfalt. Übersetzt bedeutet es „Wegweiser“: The Nunatak Group weist Kunden den Weg.
Henriette: Auf eurer Website verwendet ihr viele Catchwords wie innovative, disruptive, adaptive. Nehmen wir mal disruptive, was bedeutet das für dich? Handelt es sich um einen neumodischen Begriff für Kürzungen, Entlassungen und vergleichbare Empfehlungen von Beratern?
Robert: Schlägt man im Wörterbuch nach, findet man folgende Bedeutung: (eher technisch) etwas zerstörend, unterbrechend. Es geht also darum, das Vorherige bzw. den vorherigen Zustand zu unterbrechen, zu „zerstören“, um es dann direkt völlig neu und noch besser aufzubauen. Bei unserer Arbeit geht es weniger um Kürzungen und Entlassungen, sondern vielmehr darum, neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Henriette: Wie hat sich dein persönlicher Alltag verändert im Gegensatz zu der Zeit, als du noch als Journalist gearbeitet hast? Was vermisst du? Was vermisst du nicht?
Robert: Als Journalist war ich mit 24 Jahren in Berlin als Parlamentskorrespondent für die SZ tätig. Ich hatte ein schönes, zentrales Büro für mich allein und konnte mir meine Arbeit frei einteilen. Klar, Deadlines waren selbstverständlich einzuhalten und via Telefon hat man sich mit der Redaktion regelmäßig abgestimmt. In dieser Zeit musste man 24/7 am Ball bleiben, keine News und Änderungen verpassen und es war ein Arbeiten für sich „alleine“.
Heute arbeite ich viel im Team, muss nicht mehr minutiös den News-Ticker verfolgen – selbstverständlich ist es wichtig, immer am Ball zu bleiben, aber mittlerweile bedeutet Wochenende auch Wochenende. Seit längerem leben wir bei The Nunatak Group im Büro zudem eine Shared-Desk-Regel, was bedeutet, dass auch ich regelmäßig meinen Platz wechseln darf bzw. muss. Natürlich muss man sich daran gewöhnen, dennoch bevorzuge ich mittlerweile klar die Arbeit im Team. Am Ende hat alles seine Vor- und Nachteile.
Henriette: Gibt es Mandanten, die ihr nicht beraten würdet?
Robert: Ethische Grenzen zu ziehen und einzuhalten ist immer eine Herausforderung. Wir führen gemeinsam im all hands-Meeting laufend Diskussionen und sprechen uns auch im Team ausführlich hierzu ab. Prinzipiell lehnen wir die harte Industrie (z.B. Rüstungskonzerne) eher ab. Die Frage ist jedoch, wo man die Grenze zieht? Dann richtet sich diese Frage auch an jeden einzelnen persönlich, wo ist meine private Grenze? Die Entscheidung fällt in solchen Situationen nicht kategorisch, sondern demokratisch. Rupert und ich sind nur gefordert, der Diskussion einen Rahmen zu geben.
Henriette: Wen wird es in 10 Jahren noch geben: SZ, FAZ, Stern, Berliner Zeitung, t-online, Vice Deutschland, BR, euch?
Robert: Starke Medienmarken, wie die genannten, wird es voraussichtlich auch in zehn Jahren noch geben – so wie The Nunatak Group auch ? Was ich nicht ausschließen möchte ist, dass einzelne von ihnen möglicherweise neue Geschäftsmodelle für sich entdeckt haben und als Marke in unserem Alltag anders auftreten werden, als dies heute der Fall ist (z.B. nicht mehr im Print, sondern ausschließlich digital).
Henriette: Sag uns zum Abschluss eine Sache, die Journalisten zur digitalen Transformation verstehen müssen.
Robert: Der Kernnutzen – gute Inhalte – bleibt, aber die Perspektive hat sich meiner Meinung nach gedreht. Der Nutzer bzw. Leser entscheidet, wie er Inhalte konsumiert (Audio, Video, etc.). Ein Journalist muss heute zu allererst die Zielgruppen definieren und danach den Content steuern und aufschreiben. Die gesamte Arbeit erfolgt kundenzentriert und -orientiert.